Selfmade ganz einfach: Baumwolle, Leder oder Wolle - die besten Stoffe für die eigene Kollektion
Die Kleidungsindustrie schöpft aus zahlreichen Materialien, Stoffen und Accessoires, um ihre Kollektionen jedes Jahr neu zu erfinden. Besonders Hobbydesigner oder Personen, die ihre Kleidung selbst erstellen wollen, greifen auf einige Stoffe eher zurück, als auf andere. Je nach Material erfordert dies weitreichende Fähigkeiten, viel Zeitaufwand oder hohe Kosten. Baumwolle wächst beispielsweise nicht in allen Regionen, während Lederkleidung je nach Tierart einer aufwendigen Herstellung bedarf.
Wolle verwenden Modeschöpfer seit Generationen und die neuen technischen Errungenschaften bieten Raum für künstlich oder chemisch hergestellte Materialien wie Polyester oder Viskose. Doch für Hobbydesigner sind nicht alle Stoffe gleichermaßen gut verwendbar und bei Schnitt, Zubehör und Zeitaufwand unterscheiden sie sich in vielerlei Hinsicht. Mit den richtigen Tipps und Tricks lassen sich jedoch aus vielen Stoffen eigene Kleidungsstücke herstellen.
1. Baumwolle
1.1. Herstellung und Entstehung
Die Baumwollproduktion erfolgt in über 70 Ländern und ist ein bedeutender Wirtschaftszweig für Menschen in Indien, Pakistan, Zentralasien und West- und Zentralafrika. Für die Produktion von einem Kilo Baumwolle sind um die 11.000 Liter Wasser notwendig, in einigen Fällen bis über 20.000 Liter.
Viele Arbeiter pflücken die Baumwolle mit der Hand, bei 80 bis 120 Kilo pro Tag pro Person und einer Zeit von 90 bis 100 Tagen Ernte. Durch Gentechnik wollen Forscher höhere Erträge erzielen, denn im Durchschnitt liegt dieser bei 700 bis 850 Kilogramm pro Hektar. Darüber hinaus kommen in vielen Fällen Herbizide und Pestizide zum Einsatz.
1.2. Eigenschaften des Stoffes
Baumwolle besteht aus Zellulose und in kleinen Mengen aus Wasser, Zucker und Mineralsalzen. Sie ist saugfähig, sehr reißfest und besitzt nach der Behandlung eine weiche Faseroberfläche. Deshalb sind Baumwollprodukte vor allem bei direktem Kontakt zur Haut beliebt, als Unterwäsche, Bettwäsche, Verbände oder Windeln.
Die Luftdurchlässigkeit sorgt für einen guten Ausgleich der Körperwärme und der Stoff reagiert nicht negativ auf Schweiß oder Laugen. Auch Milben können sich in gewebte Baumwolle schlechter einnisten, als in anderen Stoffen. Allerdings knittert er leicht und verrottet unter Licht und Feuchtigkeit.
1.3. Wichtige Klassiker der Baumwolle
1.3.1. Jeans
Der blaue Baumwollstoff Denim besteht aus einem Zweifadensystem mit weißen Quer- und indigofarbenen Längsfäden. Das Webverfahren sorgt für die Reißfestigkeit und die Farben für den berühmten Blue Jeans Look. Die Geschichte der Jeans ist geprägt von den Veränderungen der Gesellschaft und der Bedeutung der Mode für Stand, Protestkultur, Jugend und Arbeit. Anhand dieses Artikels lässt sich sehr gut erkennen, welche Gruppierungen in den unterschiedlichen Jahrzehnten die Jeans als ihr Aushängeschild erkoren haben, wie die Skater mit ihren Baggy-Jeans in den 90ern oder die Rockergruppen der 60er und 70er.
Durch ihre Vielseitigkeit lässt sich die Jeans mit beliebigen Accessoires wie Patches, Nieten, Ketten oder Farben individuell gestalten. Mit einem Bimsstein, Schleifpapier und Drahtbürste ist der Stone Washed Look schnell selbst hergestellt. Dafür ist die Hose mit dem Papier, dem Stein oder der Drahtbürste vorsichtig aufzurauen, am besten an Oberschenkeln, den Gesäßtaschen oder an den Knien. Je nach gewünschter Intensität des verwaschenen Looks sollte ein Schleifpapier mit niedriger Körnungsanzahl gewählt sein, das erzeugt eine hellere Bleiche, während der Bimsstein ein schwächeres Ergebnis liefert. Anschließend ist die Jeans im normalen Waschgang zu waschen, ohne zusätzliche Bleiche.
1.3.2. T-Shirt
Neben der Jeans ist das T-Shirt ein Klassiker der Baumwollproduktion. Nach dem zweiten Weltkrieg verbreitete sich diese Kleidungsform in der gesamten Welt als Alltagskleidung und war besonders bei der Jugend sehr beliebt. Die klassischen Schnittformen mit V- oder rundem Ausschnitt ergänzten sich durch Tank Tops, Poloshirts oder bedruckte Designs. Wer selbst kreativ werden möchte, kann sich mit zahlreichen Schnittmustern und Stoffen ausprobieren und eigene Designs entwickeln.
1.4. Nähtrends und Näheinstellungen
Im Prinzip besteht das Schnittmuster eines T-Shirts oder eines Pullovers aus drei Teilen: dem Vorder- und dem Rückenteil und den Ärmeln, die separat anzubringen sind. Bei einem Standardschnitt sind Rücken- und Vorderteil identisch, was das Nähen oft vereinfacht, jedoch sind für die meisten Frauen ein breiteres Vorderteil und ein taillierter Schnitt sinnvoller, um dank der Oberweite ein gut sitzendes T-Shirt zu erhalten. Viele Schnittmuster unterteilen ihre Vorlagen in die verschiedenen Größen und geben eine äußere Konturlinie zum Ausschneiden und eine innere Linie für die Naht an. Bündchen ergeben einen optischen Blickfang, welche mit einem extra ausgeschnittenen Stoff an den Halsausschnitt oder den Ärmelenden anzunähen sind. Dieses Video gibt eine Anleitung für die Herstellung:
Wer Baumwollstoff nähen möchte, sollte auf die Stärke des Gewebes und die Stärke der Nähnadel achten. Es gibt besondere Nähnadeln für Jeansstoff, während andere Baumwollstoffe meist eine Stärke zwischen 80 bis 90 benötigen. Wer eine Applikation aufnähen möchte, verwendet am besten einen Zickzack-Stich und eine Stichbreite zwischen drei und dreieinhalb Millimetern. Patchwork-Shirts aus alten Stoffen verwandeln sich so mit wenig Aufwand in ein neues Kleidungsstück.
1.5. Aufwand und Kosten
Baumwolle ist deshalb so beliebt, weil die Endprodukte günstig sind und die Verarbeitung sehr vielseitig ist. Die Meterware kostet je nach Design fünf bis zehn Euro und auch das Nähgarn ist günstig zu erwerben. Für einfache Schnitte benötigen selbst Anfänger nur einen geringen Zeitaufwand von ein bis zwei Stunden und für ein T-Shirt reicht meist Stoff mit bis zu 80 Zentimetern Länge aus. Baumwollkleidung ist bequem und angenehm auf der Haut zu tragen. Der Nachteil besteht in der langen Trockenzeit durch die Saugfähigkeit und das Durchscheuern des Stoffes bei ständiger Belastung. Oft ergibt sich eine Kombination der Baumwolle mit Polyamid oder Elastan, was jedoch die Nähfreundlichkeit wieder einschränkt.
2. Leder
2.1. Herstellung und Entwicklung
Lederkleidung besitzt eine lange Tradition. Die Gerbung sorgt für die Konservierung der Tierhäute, damit diese stabilisiert sind und sich nicht zersetzen können. Die Gerbstoffe aus Pflanzen, Ölen, Mineralien oder Chemikalien vernetzen sich mit dem Hautmaterial und verhindern so den Zerfall. Oft kritisieren Verbraucherschützer die mit Chromsalzen gegerbten Lederkleidungen, da diese Allergien verursachen können und mit Krebserkrankungen in Verbindung stehen.
2.2. Verschiedene Tierhäute als Grundmaterial
Klassisches Leder besteht aus Rindern, Schafen, Ziegen, Schweinen und Pferden. Exotische Tiere, wie Krokodile, Antilopen, Kängurus oder sogar Aale und Rochen, kamen lange Zeit ebenfalls als edle Ledersorten in den Handel, doch das Washingtoner Artenschutzabkommen regulierte den Schutz gefährdeter Tierarten vor der Ausrottung. Produktionen mit gefährdeten Arten müssen beispielsweise aus Nachzuchten und nicht aus der Wildnis entstanden sein. Leder ist atmungsaktiv und kann dabei bis zu 30 Prozent der Feuchtigkeit speichern und als Wasserdampf abgeben.
2.3. Klassiker der Lederware
2.3.1. Lederjacke
Der Siegeszug der Lederjacke erfolgte in den 50er Jahren, als Musiker und Filmikonen wie Elvis Presley, Marlon Brando und James Dean die Lederjacke zu ihrem Merkmal machten, welche ursprünglich für Piloten gedacht war. Die Lederjacke galt als Sinnbild für Rebellion, doch heute ist sie für jede Person gleich gut geeignet. Zu den zusätzlichen Accessoires gehören Ketten, Fell oder zahlreiche Taschen. Einige Lederjackenträger nähen gerne Aufnäher auf ihre Jacke, um den individuellen Stil zu betonen.
2.3.2. Ledertasche
Neben edlen Damenjacken sorgt vor allem die Ledertasche für große Abwechslung. Durch ihre robuste Eigenschaft und die zahlreichen Farbkombinationen und Designs finden sich viele Möglichkeiten, die Ledertasche mit dem eigenen Outfit zu kombinieren. Im Trend liegen XXL-Clutches, die besonders flach sind und gefaltete Lederdetails besitzen. Shopper sind zum Einkaufen weiterhin beliebt, während kleine Handtaschen in farbigem Glattleder immer aktuell bleiben. Diese sind in Eigenregie mit ein wenig Übung gut herzustellen.
2.4. Näheinstellungen und Selfmadetrends
Anders als Baumwolle ist Leder in der Herstellung und Verarbeitung deutlich aufwendiger und erfordert einiges an Erfahrung und Geduld. Für das Nähen des dicken Leders benötigen Hobbydesigner eine spezielle Ledernadel und Ledergarn, das sich je nach Tierhaut richten sollte. Glattleder ist zum Beispiel vor dem Nähen mit Creme einzufetten, Wildleder mit Wasser anzufeuchten. Die Nähnadeln sind meist mit den Stärken 100-160 oder 100-130 auszuwählen. Ein Trend liegt darin, die Clutch Handtasche aus dünnem Leder selbst zu nähen und diese dann mit Schleifen oder Perlen zu verzieren. Wer eine eigene Clutch nähen möchte, braucht weiches Leder, wie Nappa, einen Reißverschluss und dünnen Futterstoff. Für den Reißverschluss ist ein Zuschnitt von 1,5 bis 2 Zentimetern erforderlich und je zwei Teile für Futter und Außenstoff zuzuschneiden. Bei geschlossenem Reißverschluss ist das Leder zusammenzustecken, um es anschließend zu vernähen. Ein Streifen Backpapier unter dem Reißverschluss sorgt dafür, dass der Fuß und Transporteur der Maschine nicht am Leder kleben bleiben. Wichtig ist es außerdem, eine Wendeöffnung von einigen Zentimetern frei zu lassen, die per Hand zuzunähen ist.
2.5. Aufwand und Kosten
Lederkleidung ist deutlich teurer und aufwendiger herzustellen als Baumwollkleidung, denn es sind fast 40 Verarbeitungsstufen durchzuführen. Allerdings zeichnet sich gut verarbeitetes Leder durch eine lange Haltbarkeit aus, die bei guter Pflege über Jahrzehnte andauern kann. Lederpreise liegen je nach Tierart und Verarbeitung bei 50 Euro pro Quadratmeter aufwärts. Tierschützer kritisieren die vermeintliche Tierquälerei und Verbraucherschützer warnen vor Giftstoffen in Billigprodukten. Weiterführende Informationen zu Gift im Leder liefert diese Seite. Experten verweisen dort auch darauf hin, dass Verbraucher, um sicher zu gehen, auf europäisches Leder setzen sollten.
3. Wolle
3.1. Stricken und Häkeln früher und heute
Stricken und Häkeln gehörte in vielen Haushalten zum Alltag dazu und die verschiedenen Muster erlauben es den Familien, die Kleidung je nach Bedingung und Belastung anzupassen. Bereits in Griechenland und im Römischen Reich soll es Strickkleidung gegeben haben, doch die globale Verbreitung fand erst im 13. Jahrhundert statt. Ursprünglich wurden Socken, Mützen, Schals und Kniewärmer benötigt, bis sich im Laufe der Jahrzehnte die Kleidungsstücke veränderten und größere Variationen erfuhren. Heutzutage ist Stricken wieder in Mode gekommen und eigene Mützen oder sogar Pullover sind gern gesehene Geschenke oder individuelle Kleidungsstücke.
3.2. Welche Wollsorten sich am besten eignen
Das Strickgarn besteht zum Beispiel aus:
- Baumwolle
- Angorawolle
- Alphawolle
- Schurwolle
- Wollmischungen
- Kunstfasern
Anfänger sollten die Alphawolle auswählen, die aus Kunstfasern und Schurwolle besteht und besonders glatt und weich in der Verarbeitung ist. Die Nadelstärken stehen oft übersichtlich auf dem Strickgarn, das am Anfang eher dicker gewählt sein sollte. Mittleres bis dickes Garn eignet sich für Pullover, Schals, Mützen, Handschuhe und Stulpen.
3.3. Klassische Strickmuster
3.3.1. Strickjacke
Die Strickjacke ist ein Klassiker unter der Strickkleidung, denn sie lässt sich zu einer lässigen Jeans oder Kleidern und Röcken kombinieren. Strickfreunde können beispielsweise Vorderteil und Rückenteil in einem Stück bis zu den Armausschnitten stricken, andere Muster besitzen ein Rückenteil und zwei Vorderteile, an welche die Arme separat anzubringen sind. Eine Möglichkeit besteht darin, das Grundmuster der Strickjacke auf glatt rechts zu halten. Dies bedeutet, dass abwechselnd eine Reihe rechte und eine Reihe linke Maschen zu stricken sind; dadurch erhält die Vorderseite glatte Maschen.
3.3.2. Mützen
Ein weiterer Klassiker ist die Mütze. Ob als Pudelmütze, Beanie oder klassische Wollmütze – Strickfans fangen mit der Mütze an, um ihre eigenen Fähigkeiten zu vertiefen. Mit einer Rundsticknadel ist die Kopfbedeckung sehr gut zu erstellen, da diese die Maschen zur Runde verschließen.
3.4. Wichtige Tipps und Tricks
Wer mit dem Stricken beginnt, sollte sich auf die unterschiedlichen Maschen konzentrieren und mit Hilfe der Maschenprobe die benötigte Anzahl pro Kleidungsstück errechnen. Viele Wollsorten besitzen ausführliche Informationen auf der Banderole, die bei Stricknadeln, Maschen und Waschanleitungen vorgeben. Als Einsteigermuster gilt kraus rechts, welches ein sehr beständiges Ergebnis aufweist. Kraus recht bedeutet, dass alle Maschen auf der Vorder- und Rückseite rechts zu stricken sind. Rechts stricken bedeutet, dass mit der rechten Nadel von unten in die vorhandene Masche einzustechen ist, um den Faden zu holen und die Masche abzuheben. Das ergibt eine gleichbleibende Optik auf Innen- und Außenseite und ist somit ideal für eine Strickjacke.
3.5. Aufwand und Kosten
Strickgarn ist bereits für wenige Euro pro Meter in vielen Geschäften erhältlich. Häkel- und Stricknadeln sind ebenfalls günstig zu erwerben und viele Strickmuster lassen sich auf zahlreichen Internetseiten kostenlos zum Herunterladen finden. Für eine einfache Strickmütze sollten zwei Stunden eingeplant sein, doch aufwändigere Stücke benötigen schon einmal mehrere Tage. Allerdings ist Strickkleidung oft nur in kälteren Tagen einsetzbar und edlere Garne wie Kaschmir, Mohair oder Moschus sind sehr schwer selbst zu stricken und relativ teuer.
4. Seide, Polyester und Viskose
4.1. Besondere Herstellungsverfahren
Viele Kunstfasern basieren auf Zellulose und anderen natürlichen Stoffen, gelten jedoch als künstlich, da viele chemische Zusätze notwendig sind. Viskosefasern stammen von Buche, Fichte oder Eukalyptus und werden nach der Behandlung mit Natronlauge und Schwefelkohlenstoff zu einer zähen Masse, die in einem Schwefelsäurenspinnbad zu dünnen Fäden gesponnen wird. Polyester entsteht aus Erdöl, das als geschmolzenes Plastik zu dünnen Fasern verarbeitet ist. Seide ist ein jahrtausendealter Stoff, der dank der Seidenraupe eines Schmetterlings entsteht.
4.2. Eigenschaften der synthetischen und natürlichen Stoffe
Seide und Viskose gelten als sehr feine und angenehme Stoffe, die gut auf der Haut zu tragen sind. Polyester nimmt höchstens ein Prozent des Eigengewichts an Wasser auf, so dass die Kleidung sehr schnell trocknen kann. Darüber hinaus ist es reiß- und scheuerfest und so gegen Feuchtigkeit geschützt. Außerdem isoliert der Stoff deutlich besser als Baumwolle oder Leder und knittert nicht. Seide ist sehr aufwändig zu pflegen, um den feinen Stoff nicht zu ruinieren, während Viskose weniger reißfest ist als Baumwolle. Die Faserstruktur ist empfindlich und die Kleidung ist im Schonwaschgang zu waschen.
4.3. Klassische Modelle
4.3.1. Abendkleider
Wegen ihres geringen Gewichts und der Vielseitigkeit der Farbvariationen sind Viskosekleider bei vielen Designern sehr beliebt. Dadurch, dass ein Abendkleid meist keine robuste Struktur besitzen muss, eignet sich Viskose hervorragend für edle Ausführungen, die bestickt oder mit anderen Verzierungen bestückt sein können. Seide isoliert trotz ihres geringen Gewichts gegen Kälte und Wärme und gefällt besonders wegen des leichten Glanzes und der brillanten Farbgestaltung. Der berühmte Satinstoff ist oft aus Polyester oder Seide hergestellt und zeichnet sich durch Glanz und besondere Weichheit aus.
4.3.2. Bluse
Eine Bluse aus Viskose oder Seide wirkt edel und ansprechend zugleich. Viskosestoffe fallen besser als Baumwolle und sind zudem mit Farben zu bedrucken, was eine langfristige Farbgarantie bedeutet. Seidenblusen sind die beste Garantie für einen modernen und eleganten Look, der sich zu vielen Kostümen, aber auch Hosen kombinieren lässt.
4.4. Elegante Schnittmuster und weitere Anwendungsgebiete
Viskosestoff eignet sich zum Beispiel für Shirts mit Wasserfallausschnitt, was schöne, weiche Falten und einen eleganten Look ergibt. Das Muster besteht aus Rücken- und Vorderteil und einigen Stoffteilen für Ausschnitt und Ärmel. Der Wasserfall ergibt sich über Einschnitte am Schulterbereich und in manchen Fällen aufgrund des Faltens vorher angenähter Stoffteile am Halsausschnitt. Um zum Beispiel einen feinen Schnitt am Ausschnitt zu erreichen, kann die Hobbynäherin ein Stück Stoff in den Ausschnitt einnähen, diesen nach innen klappen und von außen absteppen.
Cocktailkleider aus Seide oder Viskose sind der ideale Einstieg für die eigene Kreation. In Kombination Satin und Perlenstickerei erfinden Hobbydesigner ganz neue Kreationen. Der klassische Kimono besteht oft ebenfalls aus Seide, für den Laien jedoch ein schwieriges Eigenprojekt. Polyester lässt sich auch als Kissenfüllung verwenden oder für Bettwäsche oder Krawatten.
4.5. Aufwand und Kosten
Seide gehört zu den teureren Stoffen, die für die Eigenkreation zu erhalten sind, wenn sie entsprechende Qualität besitzen soll. Es gibt Seide für neun Euro pro Meter zu erhalten, aber je hochwertiger es sein soll, desto stärker steigt der Preis, wie zum Beispiel bei der edlen Haspelseide oder Crepe de Chine. Seide zu nähen, ist deutlich aufwändiger und erfordert spezielle Fähigkeiten, sowie viel Übung. Die Nadeln sollten nicht abgestumpft sein und für feine Stoffe empfehlen sich 60er oder 70er Micronadeln. Als Garn ist Polyester empfehlenswert, sowie Nähte mit 2 bis 2,5 Millimetern Stichlänge, um die Naht ideal zu gestalten. Die Seidenprodukte sind nur im Seidenwaschprogramm oder in der Reinigung zu säubern und sollten nie direkt in der Sonne trocknen. Polyester und Viskose sind ebenfalls nicht leicht zu nähen, da glatte Stoffe einen höheren Anspruch an Nadel, Faden und Geschick stellen.
5. Fazit
Wer seine eigene Kleidung herstellen möchte, sollte sich zunächst auf den Stil einigen. Für Anfänger sind Tierwolle- oder Baumwollprodukte sinnvoll, da die Herstellung in kürzerer Zeit und mit geringeren Kosten ablaufen kann. Wer jedoch auf edlere Designs nicht verzichten möchte, muss mehr Zeit, Geld und Geduld aufbringen, um mit Seide oder Viskose neue Stücke zu entwerfen. Baumwolle ist der Klassiker unter den Kleidungsstücken und so vielseitig einsetzbar, dass er in keiner Kollektion fehlen darf. Vor allem bei der Haltbarkeit sticht die Baumwolle hervor, da sie sehr pflegeleicht und gut zu ersetzen ist. Aus alten T-Shirts oder Jeans sind im Handumdrehen neue Kleidungsstücke entstanden, während Leder und Seide ein wenig mehr Vorsicht und Überlegung benötigen. Strickkleidung ist mit viel Übung eine gute Ergänzung der bisherigen Sammlung und verhilft mit Strickwesten oder Strickjacken zu einem Stil, der nie aus der Mode kommt.
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Quellen:
- http://www.proplanta.de/Fotos/Anbauflaeche-Ertrag-und-Erntemenge-von-Baumwolle-weltweit-1980-81-2006-07_Bild1164104996.html
- http://www.klingel.de/jeans-geschichte-eines-modestuecks-mit-kultstatus/
- http://www.youtube.com/watch?v=jlsmgZ83-1M
- http://www.strickanleitungen-kostenlos.de/damen/strickanleitung-strickjacke/
- http://www.hr-online.de/website/rubriken/ratgeber/index.jsp?rubrik=55895&key=standard_document_49877501
- http://www.lederzentrum.de/wiki/index.php/Lederarten
- http://www.zeit.de/lebensart/mode/2012-11/mode-bekleidung-leder-nachhaltigkeit
- http://www.stoff4you.de/stoff-lexikon/viskose/
- http://www.fairtrade-deutschland.de/produzenten/baumwolle/produzentengeschichte/
- https://www.ivc-ev.de/work/index.php?page_id=7