Warum Secondhand-Kleidung Spaß macht

Secondhand kleidung

Die einen lieben Secondhand-Kleidung, die anderen können Klamotten aus zweiter Hand überhaupt nicht ausstehen… Und ich?Trennlinie

Bei mir um die Ecke gibt’s ein kleines Lädchen mit gebrauchter Kleidung zu kleinen Preisen. Jahrelang hab ich beim Vorbeigehen nur an Fasching gedacht – das Schaufenster ist einfach so wahnsinnig bunt dekoriert! … ehrlich gesagt hat mich nichts in dieses Geschäft gezogen. Erst als mir jemand erzählte, dass der Laden unter anderem Arbeitsplätze für Menschen in schwierigen Lebenslagen bietet, da hab ich mir einen Ruck gegeben und bin einfach mal reingeschlendert – ich wollte diese Einrichtung unterstützen und mal schauen, ob sich zwischen übergroßem Blumenprint und Cordhosen vielleicht nicht doch Stücke verbergen, die mir zusagen…

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Seit diesem ersten Besuch im Secondhand-Laden entdeckt man mich öfter dort beim Stöbern

– ja, es gibt tatsächlich Teile, die mir gefallen; zugegebenermaßen nicht oft, sondern eher selten… aber irgendwie geht’s da auch noch um was anderes… Es geht nicht nur um den Kauf, um den „Erfolg, etwas zu finden“, sondern ich liebe die wilde Vielfalt an den Kleiderstangen. Ich finde das Stöbern wahnsinnig interessant und inspirierend, denn Mode bedeutet in meinen Augen auch, mit Farben, Formen, Textilien und Stilen zu experimentieren. Und Neues (und „Altes“) zu entdecken. Das Tolle an Mode ist doch das: Sie verändert sich laufend und sie bleibt nie stehen. Ein unverkrampfter Umgang mit ihr fördert die Lust am Ausprobieren und die Kreativität. Neue Kombinationen zu finden, Looks mit besonderen Teilen zu krönen – oder auch mal zu brechen, Lieblingsteile aus vergangenen Zeiten zu entdecken – genau solche Sachen sind doch das Reizende an Mode!

Wann immer ich in das Secondhand-Lädchen bei mir um die Ecke komme, da dampft das Bügeleisen in der Ecke und frisch gewaschene Ware wird sorgfältig auf Bügel sortiert. Das Secondhand-Schmuddel-Image wird hier regelrecht weggebügelt… Nicht gerade unwichtig, wenn man die ungetragene Massenware gleich nebenan im nächsten Laden erhalten kann (vielleicht sogar auch noch zu billigeren Preisen, obwohl die Teile dort NEU sind…!). Übrigens – eine Feststellung, die irgendwie erstaunlich, aber wirklich wahr ist: Ein gebraucht gekauftes Teil überlebt oft die neu gekauften Teile! Während es teilweise günstige T-Shirts (NEU!) gibt, die nur ein paar Wäschen überleben, bevor sie irgendwie unförmig werden und eine seltsam frisselige Oberfläche bekommen, bleiben viele Secondhand-Teile scheinbar ewig in Form! Einfach, weil sie unter anderen Bedingungen und mit hochwertigeren Textilien hergestellt wurden…

TrennlinieBloggerinen wie Hindi von dailyrewind.de präsentieren uns Experimenten wie „365 Tage lang nur secondhand“.

Auf ihren Webseiten zeigen sie tagtäglich ihre zusammengestellten Looks aus „alten“ Teilen. Finde ich super! Denn solche Aktionen verhelfen zur Veränderung in den Köpfen: vom Image „schmuddelig und abgetragen“ hin zu „cool und nachhaltig“. Oft berichten die Blogger übrigens, dass die meisten Leute in ihrer Umgebung von diesem Experiment gar nichts mitkriegen… Großen Applaus für solche Menschen, die zeigen, wie Nachhaltigkeit auch in der Mode gelebt werden kann!

Aber keine Sorgen – trotzdem muss das Kaufen von Secondhand-Mode ja nicht gleich so dogmatisch gelebt werden wie bei Hindi & Co.! Wie bei so viele Sachen im Leben geht’s uns ja hier nicht anders: Einschränkungen und festgesetzte Regeln verderben schnell den Spaß. Aber ich kann nur empfehlen, für das Thema Secondhand-Kleidung offen zu sein und einfach mal selbst auszuprobieren, wie es sich anfühlt… Ich glaube, Secondhand-Kleidung kann für jeden Fashion-Victim absolut bereichernd sein!

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