Wartezeit zu wertvoller Zeit gestalten

Neues Jahr – neue Gedanken

Der Jahreswechsel regt uns oft dazu an, uns bestimmte Vorsätze in den Kopf zu setzen. Weniger Kalorien, mehr Sport… das sind die Klassiker. Aber mal ehrlich: Diese Vorsätze bereiten uns meistens Kopfzerbrechen und schlechtes Gewissen als Freude und Motivation.

Wie wäre es deshalb mal mit einem ganz anderen Vorsatz, der unsere Lebensqualität tatsächlich steigert?

Wartezeit zu wertvoller Zeit gestalten

Der Mensch verbringt durchschnittlich sechs Monate seines Lebens mit dem Warten an roten Ampeln. Sechs Monate – das ist eine Menge Zeit! Da könnte man jetzt empört mit dem Kopf schütteln und an all die verschwendete Zeit denken. Oder aber: Man lernt Wartezeit als wertvolle Zeit zu schätzen!

Klingt komisch? Eigentlich nicht!

In Momenten, in denen wir auf den Bus warten, in Schlangen von Supermarktkassen stehen oder im Wartezimmer sitzen, werden wir meistens ganz automatisch ungeduldig. Von klein auf gewöhnen wir uns an, das Warten nicht zu mögen. „Was ich in der Zeit alles machen könnte!“, stöhnen wir dann und verdammen sofort jede Sekunde, in der wir untätig warten müssen. Wir werden wieder zu quengelnden, nervösen Kleinkindern, die keine Ruhe geben wollen und auch nicht können. Aber warum eigentlich?

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Der Blick aus dem Fenster lässt unser Gehirn entspannen. Durch die intensive Nutzung von Smartphone und Co. verlernen wir immer mehr, solche Momente überhaupt erst zuzulassen…

Warum uns das Warten schwer fällt

Zeitspannen, in denen wir nichts tun (können), versetzen uns in eine Lage, die wir ungern mögen: Wir sind der Situation machtlos ausgesetzt. Wir haben keine andere Wahl, als zu warten, dass der Bus kommt und uns mitnimmt und wir können das Geschäft nicht eher verlassen, als dass wir unsere Artikel bezahlt haben. Diese Dinge verursachen eine Abwehrreaktion in unserem Kopf. Wir werden schnell trotzig und fühlen uns manchmal sogar ungerecht behandelt, wenn man uns warten lässt.

Was Tagträume im Gehirn auslösen

Aber: Augenblicke, in denen wir nicht aktiv denken und handeln müssen, sondern warten, sind gleichzeitig Chancen für unser Gehirn, sich zu entspannen. Durch Entspannung wiederum entstehen neue kreative Ideen. Die Gedanken schweifen zu lassen und mit leerem Blick am Tag zu träumen ist um ein Vielfaches hilfreicher und ein höchst effektiver Weg, um Ideen zu finden. Grübeln und Kopfzerbrechen dagegen ist äußerst kontraproduktiv!

Auch wenn wir von außen betrachtet sehr unproduktiv dabei aussehen – beim Tagträumen kommt unser kreatives Gehirn so richtig in Fahrt!

Momente, in denen wir stillstehen haben positive Auswirkungen auf unser Denken. Beobachten und bewusstes Genießen stoppen das negative Gedankenkarussell.

Momente, in denen wir stillstehen, haben positive Auswirkungen auf unser Denken. Beobachten und bewusstes Genießen stoppen das negative Gedankenkarussell.

Das Gedankenkarussell durch das Warten bewusst stoppen

Wer während der Wartezeit schon die Termine für die nächsten Stunden durchgeht, der kann unmöglich zur Ruhe kommen. Ein Karussell von Sollte- und Muss-Gedanken ist sofort in vollem Gange – die Auswirkung: Wir setzen uns nur noch mehr unter Druck und kommen dadurch mit unseren Aufgaben noch weniger zurecht!

Das bedeutet: Jede Minute, in der wir auf den Bus warten müssen könnten wir ab heute in schöne Zeit umwandeln! Einfach, indem wir bewusst abschalten, uns ein Nichtstun „erlauben“ und es zu schätzen lernen. Ob es ein einfaches Beobachten der anderen Menschen an der Bushaltestelle ist (wie gehen die mit ihrer Wartezeit um?), ein Augenschließen mit drei bewussten Atemzügen oder einfach das Wahrnehmen, genau in diesem Moment von allen Aufgaben befreit zu sein… Das Warten schenkt uns die Chance, nichts tun zu müssen! Lassen wir unseren Alltag mit all seinen Gedanken und Sorgen unbeachtet, dann entsteht im Nu ein ganz anderes Gefühl von unbeschwertem Dasein.
Und die sechs Monate an der roten Ampel: Sechs wunderbare Monate Lebenszeit!

In diesem Sinne: Auf ein entspanntes Jahr 2017!

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